Mehr als sechs Wochen ist es jetzt her, seit ich zuletzt geschrieben habe und ich mit meinem ambitionierten Training begonnen habe. Nachdem die letzten Vorbereitungen für das Jahresende in der Arbeit einiges abverlangt haben und ich auch mein Training konsequent durchgezogen habe, blieb nicht mehr viel Energie und Muse übrig, um euch über meine Fort- und Rückschritte zu informieren, und dann, ja dann wurde ich krank, und das nicht nur einmal, sondern mittlerweile das zweite Mal.
Aber von Anfang an. Ich habe mit viel Elan gestartet in mein Projekt Ricarda, wie ich es inzwischen nenne, und war auch recht erfolgreich, auch wenn ich immer wieder von Zweifeln geplagt wurde. Das Einzige, was ich nach einer Woche wirklich aufgegeben habe, war,
das kalt Duschen in der Früh. Andrew Huberman hin oder her, das habe ich genau eine Woche und zwei Tage gepackt und dann war mein eiserner Wille diesbezüglich dahin.
Was den Sport hingegen betrifft, bin ich diszipliniert und knallhart geblieben und habe meinen Trainingsplan durchgezogen. Und ich konnte tatsächlich Verbesserungen sehen – immerhin eine halbe Minute schneller bei den längeren Strecken konnte ich verzeichnen, und ich habe auch meine Samstagsstrecke in aller Früh durchgezogen, und das, obwohl ich nachher noch woanders verpflichtet war.
Auf der Waage hingegen und am Maßband hat sich Null Komma Josef getan – nada, niente, einfach gar nichts, und das habe ich regelmäßig meinem virtuellen Trainer, ChatGPT, vorgejammert, der sich das brav ‚angehört‘ hat und entsprechend motivierend reagiert hat und Gründe hervorgebracht hat, warum da noch nichts weiter
gegangen ist. Oder darauf den Fokus gelenkt hat, dass sehr wohl Erfolge erzielt wurden, denn ich bin ja schneller geworden, oder es ging leichter etc. etc.
Also bin ich brav weiter gelaufen und sogar in der kurzen Zeit, die wir in Polen waren, habe ich meinen Plan, trotz aller Widrigkeiten, durchgezogen. Und ich kann gar nicht beschreiben, wie Stolz ich war, als ich am Samstag an der Wawel entlang gelaufen bin und meine 5 km eingefahren habe. Das war super. Danach war ich aber so platt, dass ich im Bus nach Hause auch nichts mehr in die Tasten gehauen habe. Und dann hat mich die Bronchitis erwischt, mit Fieber und Gliederschmerzen. Das waren zwei miese Tage, an denen ich hauptsächlich geschlafen habe und mich von Bananen ernährt habe. Ich esse sonst kaum Bananen, aber wenn ich krank werde, ist das eines der wenigen Dinge, die ich essen kann und möchte. Spannende Angelegenheit wie einem der Körper zeigt, was er braucht.
Somit war ich aber faktisch aus dem Rennen und habe mir selbst eine zweiwöchige Pause auferlegt, um einer Herzmuskelentzündung keine Chance zu geben – denn die ist schneller da, als man glaubt. Tja, heute wäre der erste Tag, an dem ich mit meinem Training wieder beginnen wollte und ich liege seit gestern wieder im Bett, mit Fieber und einer Nebenhöhlenentzündung mit trockenem Husten. Ich frag mich die ganze Zeit, was ich falsch gemacht habe und kann gar nicht sagen, wie sehr mich dieser Rückschlag ärgert. Denn schon wieder muss
ich eine Zwangspause einlegen und mir rinnt die Zeit davon. Zumindest fühlt es sich so für mich an. ChatGPT sagt, es ist bis Juni noch verdammt viel Zeit, also hoffen wir, dass Paul, so hab ich ihn nämlich jetzt genannt, recht hat und sich das alles noch ausgeht. Momentan quälen mich Kopfschmerzen und ein Husten, der nicht gehustet werden will.
Zum Glück habe ich einen fürsorglichen Freund, der mit Tigerbalsam bereit steht und mir den Rücken einschmiert, damit sich mein Gekeuche beruhigt und der dafür sorgt, dass ich außer Mandarinen (momentan sind es Mandarinen und keine Bananen), noch etwas anderes esse.
Ich hoffe, ich kann nächste Woche wieder voll durchstarten, zumal ich mir neue Schuhe zum Laufen zugelegt habe und dann das Kranksein für eine lange Zeit endlich mal wieder ein Ende hat! Das positive daran: das ganze Weihnachtsessen hat gar keine Gelegenheit, sich an meine Hüften zu heften, da die krankheitsbedingte Zwangsdiät die Kilos gleich wieder runterreißt.
In diesem Sinne hoffe ich, ihr hattet ein paar angenehme Weihnachtsfeiertage und startet gesund und munter ins neue Jahr 2025! Glück, Liebe und alles was das Leben schön macht, soll euch begleiten! Und wenn’s mal bergab geht, denkt daran, das geht uns
allen manchmal so.
Eure frauwunderlich
Failure is not the opposite of success, it‘s part of it. – Karamo Brown